Zwölf Quadratmeter für drei Personen 18. März 20248. April 2024 Rappelvoll war es am vergangenen Freitag (15.3.) im Stuttgarter Rathaus: Die Stadtverwaltung hatte alle Bezirksbeiräte zu einer gemeinsamen Sitzung eingeladen, um über die Situation bei der Unterbringung geflüchteter Menschen in Stuttgart zu berichten. Die Stadt rechnet damit, dass jeden Monat für etwa 100 zusätzlich ankommende Menschen, die in Stuttgart Schutz suchen, geeigneter Wohnraum gefunden werden muss. Es wird sehr viel getan, um leerstehende Gebäude (auch Bürogebäude) dafür zu nutzen und freie Flächen zu lokalisieren, auf denen Container- oder Modulbauten errichtet werden können. Vor allem geht es darum, Menschen einen Umzug aus besonders belastenden Notunterkünften (z.B. in Hotels) zu ermöglichen. Turnhallen sollen möglichst gar nicht genutzt werden. Was den Ankommenden dann zur Verfügung steht, ist spartanisch. In neuen Notunterkünften, die z.T. in optimierter Containerbauweise mit angemessenem Wärme-, Schall- und Feuchtigkeitsschutz (also keine üblichen Baucontainer) errichtet werden, müssen in einem Raum mit zwölf Quadratmetern Grundfläche drei Personen miteinander auskommen. Gemeinsame Küchen und Waschräume gibt es extra und werden von den Bewohner*innen nach schwäbischem Kehrwochen-Prinzip auch weitgehend in Eigenregie sauber gehalten. Wohnraum zu schaffen, ist die eine Herausforderung – ein menschenwürdiges Leben zu organisieren, die andere. Die Stadtverwaltung setzt dabei auf den „Stuttgarter Weg“. Bei dieser Strategie greifen verschiedene Maßnahmen ineinander: Geflüchtete werden in Stuttgart dezentral untergebracht, möglichst in allen Stadtbezirken. Einzelpersonen und Familien leben dort gemeinsam. Die Willkommens‐ und Anerkennungskultur wird gelebt und gestärkt. Es findet eine enge Kooperation mit ehrenamtlich Engagierten statt. B90/Grüne in Zuffenhausen unterstützen diese Strategie ausdrücklich. Im Rathaus waren dabei: Janina Ries, Nici Goy, Matthias Schroers und Emeran Onana (auf dem Foto v.l.n.r.). Wir stellen uns klar gegen jede Form von Hass und Hetze. Wir streben an, dass in der Vielfalt möglichst alle die gleichen Chancen zur Teilhabe bekommen und ergreifen können. In Zuffenhausen ist dafür schon manches erreicht (z.B. im Migrationsforum Zuffenhausen), aber auch vieles noch zu tun. Mehr dazu hier. von Andreas Vogt, stv. Bezirksbeirat B90/Grüne Zuffenhausen